Ich bin immer noch in Wien ... : Briefe an Mama und Papa in der Türkei

Emir, Mehmet, 2012
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Medienart Buch
ISBN 978-3-85449-371-6
Verfasser Emir, Mehmet Wikipedia
Systematik A836 - Österr. Briefe, Erinnerungen, Tagebücher, Reiseber
Schlagworte Widmung
Verlag Sonderzahl Verlagsgesellschaft
Ort Wien
Jahr 2012
Umfang 159 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2.Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Mehmet Emir
Illustrationsang Ill
Annotation (I-12/09-C3) (GM ZWs / EB) »Hallo Vater«, »Hallo Mama« Mehmet Emir schreibt Briefe aus Wien an die Eltern in der Türkei. Die in Ich bin immer noch in Wien versammelten Texte geben tiefe Einblicke in die psychische Verfasstheit eines auf den ersten Blick selbstsicheren Mitbürgers »mit Migrationshintergrund«, der genug Selbstironie aufbringt, sich als »Paradetschusch« zu bezeichnen. Sie geben nach und nach seine innere Zerbrechlichkeit und Zerrissenheit preis und zeigen, was so gar nicht der romantischen Perspektive des »persönlichkeitsbereichernden« Multikulturalismus entspricht. Mehmet Emir, der mit 16 Jahren in die Fußstapfen des Vaters trat und als Bauarbeiter nach Wien kam, Deutsch lernte, Fotografie studierte, der sich als Teil der lokalen Künstlerboheme in Wien etablierte, sehnt sich nach dem Dorf der Eltern. Emirs Briefe sind Zeugnisse der österreichischen Realität der letzten Jahrzehnte, kritische Betrachtungen zu der allzu oft durch ihre Stumpfheit und Kälte gekennzeichneten österreichischen Politik und Gesellschaft. Jenseits von Punschstand und Opernball, BAWAG und KHG, Schwarz und Blau erscheint das Dorf im Bewusstsein des Autors als idealisierter Ort wie seinerzeit das Wien auf den Fotos, die der Gastarbeiter-Vater vor über dreißig Jahren an die Familie in der Türkei schickte. Ich bin immer noch in Wien stellt Mehmet Emir einmal fest. In diesem Satz schwingt jene bittere Erkenntnis mit, welche die Essenz des Buches ausmacht: Der Ort seiner Jugend, seiner Sehnsucht ist ihm unwiederbringlich entfremdet, Wien und Österreich sind zur immer wieder hinterfragten Alternativheimat geworden. Mehmet Emir, geb. 1964 in Cigirli/Hozat/Tunceli/Türkei. Seit 1981 in Wien, Hilfsarbeiter, Lagerarbeiter, Musiker. 2006 bis 2010 Studium der kontextuellen Malerei bei Prof. Hans Scheirl an der Akademie der bildenden Künste (Abschluss mit Auszeichnung). Seit 2007 Mitarbeiter der Stadtzeitung Augustin. Zahlreiche Austellungen im In- und Ausland, fotografische und journalistische Arbeiten.

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